Freitag, 21. März 2014

24. bis 28. März

DIESE WOCHE      Die seit 5 Jahren laufende Hausse an der Wall Street zeigt sich weiter resistent gegen schlechte Nachrichten. Zugegeben, dass die Krim-Krise jenseits des Atlantiks letztlich niemanden interessiert, überrascht mich wenig - nach dem chauvinistischen Selbstverständnis der US-Trader sind Ereignisse jenseits der eigenen Grenzen von je her nur peripherer Bedeutung. Dass aber ein Paradigmen-Wechsel der US-Geldpolitik die Kurs-Indizes an der Wall Street nur marginal von ihren Höchstständen abrücken lässt, ist aus meiner Sicht ein wirklicher Knaller und belegt die Abkehr vom Prinzip rationaler Risiko-Aversion. Denn im krassen Gegensatz zu ihrem entscheidungsschwachen Vorgänger überraschte die neue FED-Cheffin in ihrer PK am Mittwoch unvermittelt mit der Verschärfung des Strategie-Wechsels: (1) Am Tapering wird weiter konsequent festgehalten - trotz weitgehend enttäuschender Konjunkturdaten. (2) Darüber hinaus scheint die FED dazu entschlossen, ihre Null-Zins-Politik in 2015 aufzugeben. Diese Warnung kam überraschend eindeutig - als "normale" Reaktion auf dieses Statement hätte man einen Dow-Absturz um 3-5 % in 48 Stunden für maßvoll erachten können - von wegen! Die US-Indizes verdauen den Schock zügig und notieren auf Wochensicht wieder klar im Plus - die nachhaltige Reaktion der Finanzmärkte beschränkt sich auf die Renten- und Devisenmärkte.

Die europäischen Indizes können im Sog der US-Aktieneuphorie ihre Sorgen um die brutalen Machtspiele Putins zumindest kurzfristig abschütteln, die westeuropäischen Regierungen scheinen sich mit dem Status Quo ohnehin abgefunden zu haben. So notiert der DAX wieder 400 Punkte über seinen Zwischentiefs von Ende letzter Woche - über mangelnde Volatilität darf sich dieser Tage niemand beschweren.

MEINE STRATEGIE    Die differenzierte Analyse zeigt, dass zahlreiche Indizes trotz wiedergewonnener Stärke technisch deutlich angeschlagen sind. Trendfolgende Chartindikatoren signalisieren auf daily Basis sogar für die US-Indizes klare Verkaufssignale, doch wen interessiert das solange das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht ist?

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