Freitag, 25. Januar 2013

28.01. bis 01.02.

DIESE WOCHE      Der erste wichtige Schritt Richtung neues All-Time-High ist dem DAX geglückt, der nachhaltige Ausbruch über 7.800!  Interessant dabei: Im Vorfeld des Ausbruchs war zum ersten mal seit Monaten wieder Nervosität im Handel zu spüren. Am Dienstag rutschte der FDAX binnen 60 Minuten um 100 Punkte nach unten, doch der scheinbare Beginn einer Korrektur versandete bereits im Nachmittagshandel und entpuppt sich zum Ende der Woche schließlich als blitzsaubere Bären-Falle. Rückenwind gibt es weiterhin durch die unaufhaltsam steigende Wall Street - der Dow Jones verzeichnet seinen 12en Gewinn-Tag infolge, seit Ende Dezember macht das ein von Plus 1.000 (!) Punkten.

Die US-Payrolls am Freitag, anstehende US-Haushaltsverhandlungen sowie die nachdenklicher werdenden Protagonisten der FED könnten in der nächsten Woche die Euphorie verhageln, im Augenblick zeigen aber beide Daumen nach oben.

MEINE STRATEGIE     Die kommende Handelswoche ist aus meiner Sicht von entscheidender Bedeutung: Der DAX muß jetzt den zweiten Schritt machen und seine Levels über 7.800 verteidigen bzw. nach oben ausbauen. Falls das gelingt, sehe ich neue All-Time-Highs in den nächsten 3-5 Wochen. Der Schlüßel zum Erfolg liegt in den USA: Der S&P arbeitet an seinem historischen Kern-Resist bei 1.500 Punkten. Sollten diese fallen, werden in der DAX-Ralley sowohl die 8K als auch die All-Time-Highs um 8.150 nur schwachen Widerstand bieten. Falls aber den völlig überkauften US-Indizes die Puste ausgeht, droht ein schneller Absturz. Ein Rückfall unter 7.800 zum Freitagschluß am 01.Februar wäre ein klares Short-Signal mit anschliessender Korrektur-Phase von mehreren Wochen.

So oder so werden wir den nächste Woche eingeschlagenen Weg bis Mitte März gehen, egal in welche Richtung. Long-Positionen empfehle ich bei 7.750 abzusichern.


    

Samstag, 19. Januar 2013

24. bis 28. Januar

DIESE WOCHE      Die Patt-Konstellation im DAX bleibt weiter bestehen. Zu Wochenanfang gab es ein Lebenszeichen der bereits tot geglaubten Bären - der DAX korrigierte um 150 Punkte, dabei wurde aber weder das Jahresanfangs-Gap im DAX-Future sauber geschloßen noch mein Zielkorridor um die 7.550 erreicht - unbefriedigend! Ab Mitte der Woche folgte die Rückkehr zu gewohnten Verhaltensmustern: Schwache Umsätze und dabei steigende Kurse. Insbesondere die US-Börsen zeigen sich in 2013 bislang absolut robust, es hagelt beinahe täglich neue Multi-Year-Highs in allen Indizes. Die Volatilität an den US-Terminmärkten fällt parallel auf nie dagewesene und kaum noch meßbar niedrige Levels. Geht es nur darum, Investoren, die sich über VIX-Zertifikate vor Jahreswechsel gegen eventuelle Marktturbulenzen abgesichert haben, ins Leere laufen zu lassen oder ist das Zeitalter der Vorsicht an den Kapitalmärkten endgültig vorbei? Fakt ist: Die Unternehmensberichte verzichten bis jetzt (SAP mal ausgenommen) auf größere Enttäuschungen und die US-Banken können sogar positiv überraschen. Die FED hat in den letzten Jahren über 2 Billionen US-Dollar frisch gedruckt und dieses Geld kommt v.a. dem Finanzsektor zu Gute. Wer brav die Hand aufhält und keine entscheidenden Fehler macht muß unter diesen Rahmenbedingungen als Banker guten Profit machen.

In diesem -verhalten positiven- Nachrichten-Umfeld hätte ich dem DAX vor 2 Wochen noch deutlich mehr zugetraut - den Wochen-Schlußstand bei 7.702 werte ich bereits als kleine Enttäuschung. Das Aufwärtsmomentum verliert im Bereich um die 7.750 bereits zum wiederholten male an Kraft - jedes weitere Scheitern an neuen Jahreshochs macht eine baldige Ralley auf die 8K unwahrscheinlicher.


MEINE STRATEGIE    Immerhin gibt es eine Erkenntnis: Der DAX läuft im Vergleich zu anderen Leitindizes relativ schwach. Aber selbst diese maue Analyse kann sich im Szenario eines nachhaltigen Durchbruchs über 7.800 schnell verkehren. Ansonsten bleibt es aus meiner Sicht völlig offen, in welche Richtung sich die aktuelle Patt-Konstellation auflösen wird. Die fundamentale Seite spricht für eine Marktkorrektur, der langfristige Trend zu Risiko-Assets sowie die anhaltende Liquiditätsschwemme sprechen für einen Anstieg. Darum in dieser Woche keine Positions-Trade-Empfehlung meinerseits.  




Samstag, 12. Januar 2013

14. bis 18. Januar

DIESE WOCHE     Die anlaufende US-Quartalsberichts-Saison konzentriert sich in der nächsten Woche auf den Finanzsektor und die Vorzeichen für positive Überraschungen stehen gut - haben doch die Notenbanken den Geschäftsbanken ein historisch einmaliges Investitions-Umfeld geschaffen. Zum einen ist billiges Geld im Überfluß abrufbar und zum anderen existiert der klassische Risiko-Rendite-Trade-Off für Banken nur noch begrentzt, denn es gilt: wenn wirklich etwas schief läuft, dann springen FED und EZB den Banken zur Seite und übernehmen zumindest befristet das Risiko aus den Büchern. Wer als Banker in diesem Umfeld keinen Gewinn erwirtschaftet, der muß schon wirklich alles verkehrt machen! Nach einer Woche Seitwärts-Konsolidierung könnte es somit im Laufe der kommenden Woche für den DAX bereits weiter nach oben gehen.

MEINE STRATEGIE    Das positive Momentum hat sich im DAX in der abgelaufenen Woche merklich abgeschwächt, die von mir prognostizierte DAX-Korrektur unter 7.600 Punkte ist aber nicht eingetreten. Volatilität und Umsätze schwinden auf extrem schwache Levels - Nervosität sieht anders aus! Bis zur Wiederaufnahme der Kauf-Aggressivität bleibt ein Rücksetzer unter 7.600 Punkte für mich das wahrscheinlichste Szenario. Meine Alternativen im Überblick:

(A)   Die Jahresanfangsralley setzt sich aggressiv fort - der DAX notiert Ende Januar über 8K.     30 %
(B)   Verhaltene Seitwärtskonsolidierung: Durchwachsene Unternehmensberichte sowie das weiterhin schwierige Makro-Umfeld bremsen die Markteuphorie - der DAX konsolidiert unaufgeregt Richtung 7.550.   50%
(C)   Die FED bekräftigt ihre im letzten Statement angedeutete Abkehr von der extremen Stimulierung (beachte die Rede des Chairman Bernanke am Montag nach Börsenschluß!). Infolge dieser strategischen geldpolitischen Neuorientierung korrigieren die Märkte scharf und der DAX fällt Richtung 7K.    20%

FAZIT:  Diese Hausse lebt von der Liquidität. Sollte dem Markt Liquidität entzogen werden, fällt das Kartenhaus zusammen. Sollte aber der geldpolitische Status Quo unverändert bleiben, so wird der DAX im ersten Quartal neue All-Time-Highs erreichen. 

Samstag, 5. Januar 2013

07. bis 11. Januar

DER MARKT      Der Handelsstart 2013 hat es in sich. Im Sog des geglückten US-Haushaltskompromiß können die Aktienindizes weltweit zu Beginn des Jahres erneut ihr Tempo nach oben verschärfen - der DAX-Future eröffnet mit einer satten Kurslücke von 120 Punkten und erreicht bei 7.805 Punkten neue 5 Jahreshochs. Die Jagd auf neue All-Time-Highs hat begonnen! Parallel dazu gehen die Rentenmärkte in Deutschland und den USA in eine scharfe Konsolidierung über und die Anleihen südeuropäischer Staaten verzeichnen weitere Kurssprünge - die Rendite Italiens liegt bereits niedriger als vor Ausbruch der Euro-Strukturkrise. Fazit: In der trügerischen Hoffnung auf ein klein wenig Return on Investment schmeissen die Anleger ihre Risikoaversion gänzlich über Bord und drehen die Ampeln für das Börsenjahr 2013 auf grün: Risk on!  Bizarrer Auswuchs dieses Schauspiels: Der CBOE Volatility Index -Gradmesser für die Angst der US-Investoren- fällt auf ein neues All-Time-Low und verzeichnet damit seinen größten Absturz binnen einer Woche seit 1987 (damals korrigierte der Index seinen steilen Anstieg infolge des 87`Börsen-Crashs).

Es darf weiter darüber gerätselt werden, woher diese Zuversicht kommt. Das makroökonomische Umfeld bleibt rau und wird die Gewinne der Unternehmen weiter belasten. Insbesondere die globalen Fiskalkrisen -sei es in den USA oder Europa- schweben wie ein Damoklesschwert über den Kapitalmärkten. Unerwarteter Gegenwind droht nun auch von Seiten der Geldpolitik: Das jüngste Sitzungsprotokoll der US-Notenbank stellt klar, daß eine unlimitierte Fortsetzung der Ultra Easy Monetary Policy der FED keine ausgemachte Sache mehr zu sein scheint. Die Falken gewinnen Oberhand und sind fest entschloßen das ausufernde Anleihekaufprogramm der FED baldmöglich zu beenden. Der aktuell laufenden Liquiditätshausse an Aktien- und Rentenmärkten wäre damit der Boden unter ihren Füßen entzogen.

MEINE STRATEGIE      Der DAX wird letztlich weiter nach oben laufen. Die Frage ist, ob der Markt straight weiter ansteigt oder zunächst in eine Konsolidierungphase übergeht. Das am Donnerstag veröffentlichte FED-Protokoll ist nach meiner Einschätzung erstaunlich und sollte in der nächsten Woche zum großen Thema an den Börsen werden. Darum favorisiere ich (trotz des völlig intakten Aufwärtstrends) zunächst ein Szenario fallender Kurse - der FDAX sollte in diesem Szenario in der kommenden Woche seine Jahresanfangs-Kurslücke schließen, Kursziel 7.550 - 7.585.