Freitag, 7. Februar 2014

10. bis 14. Februar

DIESE WOCHE     Nach schwachem Start in die Woche stabilisiert sich der DAX-Future zur Wochenmitte bis zur EZB-Sitzung am Donnerstag, dann passiert das Unerklärliche. Binnen einer Sekunde (13:45:04) stürzt der FDAX um 200 Punkte. Über das Zustandekommen des Absturz kann man nur spekulieren - die Deutsche Börse indes war umgehend in der Lage sich festzulegen: Alles sei rechtmäßig abgelaufen und alle Trades bleiben gültig. Dennoch sah man sich von Seite der Börse gezwungen, den Handel um 3 Minuten zu unterbrechen - wenn doch alles so blitzsauber war scheint mir diese Maßnahme übertrieben. Black Box Eurex!
Ein paar Fakten zum Dax-Future-Flash-Crash von gestern (siehe dazu auch folgenden Link "http://www.nanex.net/aqck2/4557.html"): Der Absturz wurde durch eine Verkaufsorder von 1.500 Kontrakten ausgelöst. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Eurex-Clearing-Mitglieder (je nach Verhandlungsgeschick) deutlich reduzierten Margin-Sätzen unterliegen. Entsprechend reichen bereits weit weniger als (nur) 10 Mio. Euro an Sicherheiten aus, um eine Order dieser Größenordnung zu platzieren. Bereits für einen kleinen Hedgefund stellt dieser Betrag kein Problem dar, für den Handelsdesk einer Bank sind das Peanuts. Unterstellt man, dass die Position um 13:45 eröffnet und über die darauffolgenden Stunden wieder gecovert wurde, so hätte der Trade ca. 3-4 Mio. Euro Loss verursacht. Diesem Loss könnte im Falle einer Investmentbank der Profit ausgegebener FDAX-Knock-Out-Produkte gegenüberstehen. FAZIT: Die Order wurde gezielt zu einem Zeitpunkt eingestellt, zu dem das Orderbuch bekanntermaßen extrem dünn ist und zu dem eine Order dieser Größenordnung Turbulenzen auslösen muss! Damit ist klar, dass der Trader entweder ein kompletter Idiot ist (möglich), oder der Absturz bewusst initiiert wurde (so verstehe ich das Statement der Deutschen Börse), um per Saldo in anderen Finanzprodukten abzukassieren.

MEINE STRATEGIE     Abgesehen von Marktmanipulationen dieser Art bleibt das Umfeld für Aktien schwierig. Draghi gibt sich überraschend hart und verweigert dem Markt neue Akut-Hilfen. Der soeben veröffentlichte US-Jobreport gibt beängstigende Aussicht auf den Zustand der US-Konjunktur nach vollständiger Beendigung von QE3. Darum empfehle ich die aktuelle Mini-Erholung zu nutzen um sich konsequent Short zu positionieren.  

Nachtrag @Marktmanipulation: "http://www.cnbc.com/id/101399063"

       

3 Kommentare:

  1. Hallo! Ich hatte zum Zeitpunkt des "Flash-Crashs" selbst ein "FDAX-Knock-Out-Produkt" im Depot, aber mein SL bei 9.067 hat gehalten. Wie alle SLs und KOs über 9.129! Von daher war's doch letztendlich nur ein kleiner 80-Punkte-Rücksetzer im ganz normalen Tagesgeschäft.

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  2. Würde mich sehr wundern. Ich denke Ihr Produkt hat als underlying den DAX INDEX.
    Der von mir besprochene FDAX ist das Kürzel für den FUTURE (märz14) auf den DAX-Index.

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  3. Sie haben recht, war ein Open-End-Turbo der DiBa auf den DAX-Index.
    Bin mal auf Ihre nächste Analyse gespannt.

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