Freitag, 31. Januar 2014

03. bis 07. Februar

DIESE WOCHE       Die türkische Notenbank glänzt in der auslaufenden Woche mit strategischer Umsicht und verdoppelt mal eben ihren Leitzins - nackte Panik - die Wirkung an den Devisenmärkten verpufft natürlich umgehend! Immerhin ist es mir persönlich eine gewisse Beruhigung, dass wir mit Mario Draghi offensichtlich doch nicht den Maximum an Notenbank-Unfähigkeit erdulden müssen - ein Blick auf die Türkei zeigt: Es geht noch schlimmer! Der politische Grundgedanke hinter der restriktiven Maßnahme der türkischen Notenbank und der expansiven Strategie der EZB ist aber in der grundsätzlichen Denkweise völlig identisch: Strukturelle Ursachen werden ignoriert, dafür werden aber die Symptome unter Inkaufnahme massiver Folgerisiken bekämpft. Waren Notenbanker rund um den Globus vor zwei Jahrzehnten noch um Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit bemüht, so halten jetzt vorwiegend Ex-Investmentbanker die geldpolitischen Hebel in der Hand. Es darf mit Spannung erwartet werden, wohin uns dieser Wahnsinn führen wird. Vor diesem Hintergrund ist die konsequente Fortführung des Tapering durch die FED für mich etwas überraschend, die unmittelbare Gefahr der Devisen-Krise der Schwellenländer wird von der FED offensichtlich nicht zu dramatisch beurteilt.

Ein interessanter technischer Aspekt der (noch?) laufenden Aktienhausse wurde dieser Tage von Zerohedge veröffentlicht: Demnach liegt die Summe kreditfinanzierter Aktienkäufe an der Wallstreet inzwischen über den Levels vor den Börsen-Abstürzen in den Jahren 2008 und 2000. Zugegeben gibt es keinen absoluten Wert ab dem eine Kreditfinanzierung bei Börsengeschäften kritisch ist und per se eine Krise auslösen könnte. Geraten aber die Börsen erst einmal ins Taumeln, so werden viele über Kredit finanzierte Investoren gezwungen sein ihre Aktien abzugeben, denn es gilt: Der Margin Call kennt keine Gnade!

MEINE STRATEGIE     Das Umfeld hat sich in den letzten Tagen weiter verschärft, der krasse Anstieg des Bund-Futures belegt die Zunahme der Risk-Aversion. Die Aktienindizes halten sich vor diesem Hintergrund relativ stabil. Der DAX-Future notiert aktuell (nur) 100 Punkte unter seinem Freitags-Close der Vorwoche, am Mittwoch wurden vorübergehend sogar wieder astronomische 9.550 Punkte erreicht. Es gibt also noch immer Käufer, die den Markt zwischenzeitlich aggressiv nach oben treiben. Diese Zwischenralleys sollten genutzt werden um Short-Positionen zu eröffnen. Mein erstes Minimal-Kursziel der Korrektur liegt weiter bei 9K, ein schneller Absturz um 500-800 Punkte binnen weniger Tage bleibt für Februar ein realistisches Szenario. Wir würden uns dann in einer Trading-Range um die 8.500 Punkte wieder finden.

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