Samstag, 9. Februar 2013

11. bis 15. Februar

DIESE WOCHE      Die Zinsen für Italien und Spanien steigen wieder und bringen damit ein Stück Realitäts-Sinn zurück an die Börsen, denn die Struktur-Krise in der Euro-Peripherie ist genauso verfahren wie vor 12 Monaten. Dank der EZB-Liquiditätsspritze in Höhe von einer Billionen Euro zu Beginn des Jahres 2012 sowie der fortlaufenden Absichtserklärungen Mario Draghis und europäischer Regierungscheffs, den Euro und jedes Mitgliedsland um jeden Preis zu halten, konnten die Neuverschuldungskosten in der Euro-Peripherie in den letzten Monaten massiv gesenkt werden. Damit war ein Sypmtom der Krise effektiv bekämpft, die strukturellen Ursachen blieben aber unangetastet. Letztendlich scheinen sich die Märkte jetzt wieder auf die nakten Fakten zu besinnen und die zeigen: Spanien, Italien, Portugal und v.a. Griechenland stecken tief in der Rezession bei parallel ausufernden Fiskaldefiziten. 

Die Re-Fokussierung auf Europa sorgt für frische Nervosität an Europas Anleihe- und Aktienmärkten. Eurostoxx und DAX gehen nach ihrer aggressiven Ralley in eine Korrektur über - mehr ist aber bis jetzt nicht passiert. Ein Blick auf den 12-Monats-Chart relativiert den "Absturz" der letzten Woche. Nach den eher gemütlichen Korrektur-Phasen des letzten Jahres überrascht aber das aggressive Momentum der Bewegung. Dieses Muster wird uns für die nächsten Wochen erhalten bleiben: Aufwärtsbewegungen verlaufen stetig aber verhalten, nach unten geht es schnell und aggressiv!

MEINE STRATEGIE      Die Märkte bleiben für mich schwer zu lesen. Nachrichten, die an einem Tag völlig ignoriert werden, können am Folgetag Panik auslösen. Die Korrelation zwischen den führenden Aktienindizes weltweit ist unsinnigerweise vorübergehend komplett ausgesetzt: Während der Nikkei-Index am Mittwoch fast 4% zulegt, geben Europas Börsen am selben Tag nahezu 2% ab. Unbeeindruckt vom Rest der Welt und die eigenen Probleme konsequent ignorierend laufen die US-Indizes stetig nach oben.

Fazit: Meine Korrektur-Ziele im DAX sind sauber erreicht worden, der von mir letzte Woche empfohlene Stop bei 7.750 war sinnvoll. Chance aber auch Gefahr droht von Seiten der Wall Street: Die Bernanke-Hausse ist sehr stabil und könnte auch Europas Börsen wieder zurück in die Spur Richtung All-Time-Highs führen. Aber: Trotz aller Pseudo-Stabilität sind die US-Indizes völlig überkauft und werden irgendwann in den nächsten Wochen kippen. Das Rückschlagspotential im S&P sehe ich bei 25%, getriggert werden könnte die Korrektur durch den schwelenden Haushaltsstreit oder Bonitätsabstufungen. In diesem Szenario steht der DAX weit unter 7K.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen