Freitag, 10. August 2012

13. bis 17. August

DIESE WOCHE      Nach dem denkwürdigen Handelsverlauf der Vorwoche gönnt sich der DAX eine Auszeit. Der Markt trägt sich wieder selbst, d.h. der beste Grund auf weiter steigende Notierungen zu setzen sind eben steigende Notierungen. Jeder zaghafte Korrekturversuch wird folgerichtig umgehend zunichte gemacht - "buy the dips" (sofern man überhaupt von "dips" sprechen kann) erweist sich als profitable Intraday-Strategie im DAX-Future. Eine zwingend notwendige Bedingung für diese Markt-Konstellation blieb über die gesamte Woche konstant gegeben: Extrem schwache Umsätze. Im Schnitt wurden an der Eurex in dieser Woche täglich um die 110.000 getradete Future-Kontrakte auf den DAX registriert. Zum Vergleich: Am Donnerstag der Vorwoche, als der DAX um 300 Punkte nach unten rutschte, waren es 217.000 Kontrakte.

Folglich bleibt der Markt weitgehend durch i.d.Regel trendfolgend programmiertes Algo-Trading dominiert. Typisches Merkmal dieser von mechanischem Handel geleiteten Marktphase: Die jüngsten Gewinne werden von den Aktienindizes weltweit nicht in einer Gegen- sondern lediglich in einer Seitwärtsbewegung verarbeitet -- um dann zum nächsten großen Move anzusetzen. Wohin dieser laufen wird scheint völlig offen. Eine Prognose wage ich aber abzugeben: Sollte der Markt wieder zu aktiverem Handel und damit zumindest wieder zu durchschnittlichen Umsätzen zurückkehren, wird der DAX nach unten laufen. Bleibt die Handelstätigkeit aber so träge wie in den letzten Tagen, so wären die Jahreshochs bei 7.200 ein durchaus realistisches DAX-Ziel für August.

MEINE STRATEGIE       Intraday liegt das bessere Momentum auf der Long Seite. Das fundamentale Umfeld hat sich zwar in den letzten Wochen deutlich eingetrübt, die Kurse steigen aber weiter. Diese Schizophrenie kann noch wesentlich länger anhalten. Aber: Je länger sich dieses Ungleichgewicht aufbaut und je höher die Kurse in diesem Umfeld getragen werden, desto aggressiver wird der Markt in sich zusammenfallen. Die entscheidende Frage bleibt, `wann?`!

Aktuell präsentiert sich bereits die 6.900 im DAX als beinharte Unterstützung - sollte diese Anfang nächster Woche fallen und nicht binnen weniger Stunden wieder zurückerobert werden, wäre dies ein Short-Signal. Ein kleiner Hoffnungsschimmer für die Bären (falls noch vorhanden): Ein Blick auf Renten- und Devisenmarkt zum Wochenende zeigt hier bereits erste Ermüdungserscheinungen der jüngsten Flucht in Risiko - vielleicht eine frühe Indikation für anstehende Normalisierungs-Tendenzen im Aktienhandel.

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