Freitag, 22. November 2013

25. bis 29. November

DIESE WOCHE     Nach Informationen des US-Börseninfo-Dienstes Trade Alert  ließen zwei Multi-Millionen-Deals zu Beginn der Woche an den US-Terminbörsen aufhorchen: Zum einen eine Call-Wette auf einen extremen Anstieg des Fear Index VIX in den nächsten Monaten, dem gegenüber steht die Wette auf einen S&P-Anstieg bis März14 auf über 1.900. Beide Trades waren in ihrem Umfang ungewöhnlich hoch. Laut Bloomberg ist nicht auszuschließen, daß beide (konträre) Wetten von ein und demselben Haus abgeschloßen wurden, um sich gegen ein  melting up  bzw. ein  melting down  der Aktienmärkte abzuhedgen. Fazit: Die Zahl derer, die für die anstehenden Monate mit extremeren Szenarien rechnen, nimmt zu. Ich schließe mich dieser Einschätzung an! Sollte die Asset-Price-Bubble ungebremst anhalten, so kann sich ihr Momentum zum Jahreswechsel weiter verschärfen und die Indizes eine deutliche Schippe drauflegen. Sollten sich die Finanzmärkte jedoch wieder auf die Fundamentals besinnen, könnte Nervosität schnell in Panik umschlagen.

Der Schlüßel für die Kursentwicklung der nächsten Monate liegt -und das ist bedenklich genug- weiter bei den Notenbanken. Von der FED gab es diese Woche Zuckerbrot und Peitsche: JA, man werde bis zum Tag des jüngsten Gerichts bei der Niedrig-Zins-Strategie bleiben und die kürzlich ausgegebenen Ziele für Arbeitslosigkeit und Inflation sollten bloß nicht zu eng gesehen werden (Yellen am Montag), aber QE könnte vielleicht doch in naher Zukunft runtergefahren werden (FED-Minutes am Mittwoch). Demgegenüber glänzt die EZB mit der fatal blöden Idee eines negativen Einlagezinses und macht damit deutlich: Die Rückkehr zur Realität an den europäischen Anleihemärkten liegt ferner denn je. Fazit: Letztlich gilt bis auf weiteres beidseits des Atlantik: Das Geld fließt in Strömen und hält die Party am Laufen.

MEINE STRATEGIE     Der DAX-Future liegt im Koma! Daily Volume weit unter 100K, dazu die Dominanz von Allgorithmen - der Markt ist für mich nicht zu lesen. Um sich an einem Big Picture zu versuchen, macht es Sinn sich auf die US-Indizes zu konzentrieren: "Dow16K ja oder nein?" ist hier das entscheidende Spiel der Woche. Es sieht aktuell so aus als könnte die Marke zu Wochenschluß gehalten werden, dennoch scheint sich das US-Momentum abzuschwächen - das heißt aber noch lange nicht, daß wir in eine wirkliche Korrektur übergehen werden. Darum empfehle ich: Geduld, Geduld!

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