Freitag, 23. August 2013

26. bis 30. August

DIESE WOCHE      Der August 2013 steht vor seiner letzten Woche, darf aber schon jetzt als einer der merkwürdigsten Handelsmonate der letzten Jahre bezeichnet werden. Ob der ungewißen Zukunft über die geldpolitischen Rahmenbedingungen liefern die Aktienbörsen weltweit ein diffuses Bild: Gängige Marktkorrelationen werden vollständig ausgehebelt. Während die US-Börsen einen losing streak verkraften müßen und die Indizes und Währungen der Emerging Markets Asiens angesichts des drohenden Endes von QE in Turbulenzen geraten, steht in Europa bis jetzt eine positive Monatsbilanz zu Buche. Dabei ist bei den Anleihe-Zinsen der Euro-Peripherie in den letzten Tagen ein merklicher Anstieg zu verzeichnen - nach dem Korrelations-Muster der letzten Jahre wäre das eine klare Indikation für eine Korrektur-Phase europäischer Indizes... im August 2013 gelten aber scheinbar andere Gesetze! Aushängeschild der Europa-Hausse bleibt Frankfurt: Insbesondere am Donnerstag zeigen sich die DAX-Bullen wieder mal in Höchstform und kaufen den DAX-Future vom Opening weg 200 Punkte nach oben - so bleibt die Unterstützung bei 8.225 beinhart bestehen, ich ziehe meinen Hut!

Zweite Merkwürdigkeit in diesem Monat: Die technischen Systeme spielen verrückt! Ausgelöst von technischen Fehlern schwankte der chinesische Leitindex vorletzte Woche um 7% binnen einer Stunde. Goldman Sachs wirbelte vor wenigen Tagen mit falsch programmierten Trades den US-Optionshandel durcheinander und die Nasdaq gibt gestern über Stunden vollständig ihren Geist auf. Mein Fazit: Der Finanzmarkt ist über-technisiert und v.a. über-programmiert. Mehr Mensch und weniger Maschine im taktischen Asset Management und im Trading wäre ein Segen!

MEINE STRATEGIE     Als (Mensch oder Maschine-) Trader versuchst Du Muster zu erkennen und daraus das wahrscheinlichste Kurs-Szenario für die Zukunft zu erarbeiten. Das aktuelle DAX-Muster läßt sich seit Mitte Juli als "Handlesrange mit aggressiven Bewegungen zwischen 8.225 und 8.450" beschreiben. Meine Strategie im Rahmen dieses Musters war es, DAX-Calls am oberen Rand der Spanne zu shorten. Wer (doppelt klüger als ich) zusätzlich am unteren Rand der Spanne Puts geshortet hat, der hat alles richtig gemacht. Mein Gefühl sagt mir, daß die DAX-Trading-Range und damit die Strategie von Stillhalter-Positionen auf DAX-Optionen bald ausgedient hat.

Für einen Ausbruch nach oben spricht die gestern angedeutete Zwischenerholung der US-Märkte. Sollte sich die Wall Street bis in den Spetember hinein weiter stabilisieren, werden wir im DAX neue Höchstände im Bereich 8.650 bis 8.800 sehen. Sollte aber die Zwischenerholung an der Wall Street bereits nächste Woche beendet sein, so wird der DAX den nächsten Test seines Key-Supports bei 8.225 nicht bestehen. Das zweite Szenario wird von mir leicht favorisiert, aus jetziger Sicht ist es aber zu früh um sich Short zu positionieren. Fazit: Keine Position jetzt, neue Shorts im Bereich um 8.300, Ausbruch nach oben intraday mit kurzfristigen Long-Positionen traden.

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