Montag, 15. Juli 2013

15. bis19. Juli

DIESE WOCHE      Nach den Äußerungen Bernankes Anfang Juni wurde vielerorts die "Zinswende" in den USA ausgerufen - diese Interpretation wurde von mir bereits damals nicht geteilt und kam offensichtlich zu früh, denn Bernanke`s Rolle rückwärts von letzter Woche zeigt: Der US-Notenbank-Cheff ist angeschlagen und agiert unentschloßen. Analog dazu bieten die Aktien- und Rentenmärkte im Fahrwasser der Geldpolitik seit Monaten ein etwas konfuses Gesamtbild. Aktueller Stand: Die Geldschleusen bleiben jetzt also doch auf beiden Seiten des Atlantik`s ohne jedes Limit geöffnet und folglich laufen die Kurse wieder nach oben.

Das seit Jahren eminente Problem an diesem Spiel: Die permanent neu zufließende Liquidität sollte die private Kreditvergabe erleichtern und damit die Konjunktur stützen. Dieser Transmissionsmechanismus funktioniert aber nicht - indes fließt das Geld in die Finanzmärkte und treibt die Kurse nach oben. Bernanke und Draghi sind sich dieser Problematik voll bewußt, hoffen aber auf Besserung und spielen weiter und weiter...

MEINE STRATEGIE      In meinem Post von 24en Juni (DAX-Stand damals deutlich unter 8K) hatte ich alle euphorischen Bären mit den Worten gewarnt, daß man als Bär immer noch gefährlich lebe. Nur 3 Wochen später zeigt sich ein komplett anderes Bild: Dow Jones und S+P-Index bewegen sich wieder an ihren All-Time-Highs, der DAX hat immerhin eine scharfe Ralley von 600 Punkten hinter sich. Aus meiner Sicht die größte Überraschung: Der Absturz an den Rentenmärkten konnte abrupt abgewendet werden! Genau darum dürfte es den führenden Notenbankern bei ihren aggressiven Statements der letzten Wochen gegangen sein - die großen Industrienationen müßen sich auch in naher Zukunft billig neu finanzieren, ansonsten droht ein fiskalpolitisches Desaster!

Fazit: Die Richtung an den Aktienmärkten wird mehr denn je von der Geldpolitik vorgegeben. Dieser Mechanismus ist sehr gefährlich zumal die Protagonisten der Geldpolitik weiter unberechenbar bleiben. Das für mich weiterhin wahrscheinlichste Szenario: Der DAX macht weiterhin das, was er seit Jahresanfang macht: Er pendelt in Swings um einen steady state bei  ca. 7.800 - 8.000 ... für eine nachhaltige Hausse ist das Fundament zu dünn!

4 Kommentare:

  1. Ein Hinweis an den Autor:
    Das ist ein Apostroph: '
    Das hier ist ein Leerzeichen mit Accent aigu obendrauf: ´
    Das hier ist ein Leerzeichen mit Accent grave obendrauf: `
    Keines dieser drei Zeichen gehört in obigen Text...

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    1. Zweifellos richtig. Doch was haben Sie zum DAX zu sagen?

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  2. Er wird erst gegen 8.000 fallen um dann auf 8.600 zu steigen.
    Danach sehen wir weiter.

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  3. Was bitte ist eine "nachhaltige Hausse"? Hausse ist Hausse, egal warum, auch wenn sie dünn ist...

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