Freitag, 21. Juni 2013

24. bis 28. Juni

DIESE WOCHE       So richtig schlau konnte aus dem Bernanke-Statement von Mittwoch niemand werden. Für Jeden war irgendwie etwas dabei: Das Anleihekaufprogramm wird bis auf weiteres in vollem Umfang in Kraft bleiben, die FED wird zwar eventuell vom Gas gehn, aber nicht auf die Bremse treten falls (und hier liegt der Hund begraben) sich die US-Wirtschaft wie erwartet erholen werde. Die Berichte über die PK des FED-Chairman wurden dabei von Details über seinen Gemütszustand begleitet. Bernanke sei amtsmüde und wirke fahrig. Ich denke, er sollte seinen sehr wichtigen Job möglichst gut machen und uns nicht mit Belanglosigkeiten über sich selbst auf die Nerven gehn. Deutlich robuster präsentierte sich im Laufe der Woche sein europäisches Pendant, Mario Draghi: Die EZB wisse um die Gefahren ihrer Politik, sei aber dennoch (v.a. wohl er persönlich) voll bereit alle Mittel auszuschöpfen und im Notfall noch ganz neue, unerforschte Wege im Expansionwettlauf einzuschlagen, na bravo!

Da die US-Makro-Daten aus meiner Sicht nicht auf eine nachhaltige Erholung der US-Wirtschaft schließen lassen, bleibt als Fazit der Woche festzuhalten: Die Ampeln von Seiten der Geldpolitik bleiben auf grün, alle Hinweise auf mögliche Strategiewechsel sind sehr, sehr vage. Die Interpretation der Börsenpresse, der Kursrutsch ab Mitte der Woche sei auf die Enttäuschung der Märkte zurückzuführen, teile ich nicht. Aus meiner Sicht entscheidend: 1. Der Markt war überkauft, die laufende Korrektur überfällig. 2. Eine Frage tritt dabei immer dringender in den Vordergrund: Reicht eine Liquiditätsflut, die an der Realwirtschaft völlig vorbei geht und damit ihr Ziel verfehlt aus, um eine langfristige Hausse zu rechtfertigen?

MEINE STRATEGIE      Mein Big Picture von neuen Jahrestiefs bleibt grundsätzlich intakt, als Bär lebt man aber auch jetzt noch gefährlich - Geld ist immer noch in großen Mengen im Markt. Der Chart von April diesen Jahres zeigt, wie schnell die Aktienmärkte aus einem intakten Short-Szenario in Euphorie umschwenken können, darum rate ich weiter dazu, zwischenzeitlich konsequent Gewinne aus Shorts zu realisieren. Mögliche Szenarien:
     
1. Der DAX rutscht unmittelbar in den nächsten Handelstagen weiter auf neue Jahrestiefs.    30%
2. Das Bild der letzten Wochen setzt sich fort: Aggressive Zwischen-Ralleys und nervöse Abstürze bleiben im Wechsel bei fallender Tendenz.     40%
3. Die Korrektur ist weitgehend abgeschloßen, der Anlauf auf neue All-Time-Highs kann beginnen. Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß die EZB aufgrund der stark steigenden Zinsen im Euroraum gegensteuert und aggressive Maßnahmen ergreifft/ankündigt, darum immerhin   30 %!

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