Samstag, 10. November 2012

12. bis 16. November

DIESE WOCHE      So schnell kanns gehn: Am Mittwochmorgen hatte der DAX noch sein Jahreshoch im Visier, nur 48 Stunden später gerät kurzzeitig die 7K-Marke in Gefahr. Damit ist der vorerst dritte Anlauf das Level von 7.400 Punkten nachhaltig zu überschreiten gescheitert. Positiv: Der Bereich über 7K zeigt sich als solide Unterstützungszone und die relative Stärke des DAX im internationalen Vergleich hat weiterhin Bestand. Insbesondere in den USA kamen die Indizes in der abgelaufenen Woche schwer unter die Räder. Das drohende "Fiscal Cliff", im letzten Jahr aus der Not geboren, hängt jetzt wie ein Damokles-Schwert über den US-Börsen - und das völlig zurecht! Denn selbst wenn man ein positives Szenario unterstellt, in dem sich die US-Politiker in den kommenden Wochen auf einen vorübergehenden Haushalts-Kompromiß einigen können, wird das strukturelle Problem der fatal aud dem Ruder gelaufenen US-Staatsverschuldung die Märkte in den kommenden Monaten und Jahren beschäftigen. Diese unschöne Aussicht belastet die US-Börsen: An der Nasdaq ist die Apple-Blase zwar noch nicht geplatzt, aber zumindest angestochen: Die Aktie ist binnen weniger Wochen von ihren Phantasie-Hochs über 700us$ um knapp 200us$ gefallen - das ist in der Tat ein kräftiger Einbruch. Viele Analysten raten jetzt wieder zum Einstieg und kurzfristig kann das vielleicht die richtige Strategie sein - ich gebe aber zu bedenken, daß der Eröffnungskurs der Aktie in diesem Jahr bei 409us$ notierte, ca. 30% unter dem aktuellen Kursniveau.

In Europa rückt das leidige Thema Griechenland wieder in den Fokus. Das Land hangelt sich von einer Hilfs-Tranche zur nächsten, Solidarität und Geduld vieler europäischer Partner schwinden. Im Frühsommer hatte ich mich in diesem Blog mit der Prognose, das Land werde Mitte 2013 nicht mehr zum Euro-Raum gehören, weit aus dem Fenster gelehnt. Zwischenzeitlich strafte die von der EZB neugeschaffene Finanzrealität mich Lügen, in diesen Tagen scheint mein Szenario aber wieder realistisch zu werden.

MEINE STRATEGIE    In Anbetracht der zurückgekehrten Risikoaversion behauptet sich der DAX trotz seiner scharfen Korrektur zu Wochenschluß weiter sehr stabil. Seit Anfang September gilt: Kaufe unter 7.200, Shorte über 7.400. Wer diesem Muster traut, sollte seit Freitag Long positioniert sein - ich traue diesem Muster nicht! Meine Outright Short-Positionen im DAX-Future habe ich zwar am Freitag vollständig glattgestellt, ich halte aber weiterhin meine Short-Position in DAX-Calls Laufzeit Dezember und gehe davon aus, daß die von mir verkauften Optionen am Verfalltag mit Null ausgebucht werden. 

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