Sonntag, 1. Juli 2012

2. bis 6. Juli

DIESE WOCHE       Nach schwachem Start beendet der DAX die Woche mit seinem stärksten Tag in diesem Jahr und verzeichnet damit ein Kursplus von 9% im ersten Halbjahr. Die ökonomisch schwachen Euro-Peripherie-Länder haben einen politischen Sieg über Deutschland errungen und die daraus resultierenden Beschlüße des EU-Gipfels werden an den Börsen gefeiert. Inwieweit diese Party gerechtfertigt ist möchte ich nicht beurteilen, zumal aus meiner Sicht offen ist, ob alle seit Freitag im Raum stehenden Ankündigungen auch wirklich in die Realität umgesetzt werden (können) - das bestehende Regelwerk ist nach meiner unbedarften Einschätzung dafür nicht ausreichend. Über einen Punkt reibe ich mir aber immernoch verwundert die Augen: Maroden Spanischen Banken, deren Geschäftsmodell sich als falsch erwiesen hat, wird die Rekapitalisierung aus EU-Geldern erleichtert - Respekt!

Mögliche Störfeuer für die neue Euphorie an den Aktienmärkten in der kommenden Woche:
1)  Den politischen Entscheidungsträgern in Deutschland dämmert, was sie da Ende letzter Woche in die Wege geleitet haben.
2)  Die anstehenden Anleihe-Auktionen für Spanien enttäuschen.
3)  Die EZB beläßt am Donnerstag ihre Leitzinsen unverändert und kündigt eine Limitierung ihres Anleihekaufprogramms an.
4)  Der US-Job-Report am Freitag signalisiert erneut eine Abschwächung der US-Konjunktur.


MEINE STRATEGIE     Ich bitte um Verständnis, aber aktuell fehlt mir ein klarer View für die nächsten Wochen. Die Unberechenbarkeit der politischen Entscheidungen führt zu abrupten Momentumwechseln im DAX - für mich ist da keine Struktur zu erkennen. Sollte von den oben genannten Punkten kein Störfeuer kommen, kann die Euphorie durchaus weiterlaufen. Falls doch, kann das Kartenhaus binnen weniger Stunden in sich zusammenfallen.

Im FDAX wurde von Donnerstag auf Freitag ein gewaltiges Kurs-Gap aufgerissen und zumindest soviel läßt sich nach meiner Erfahrung sagen: Wir schließen diese Lücke bei 6.150 entweder sehr schnell oder auf Wochen/Monate gar nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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