Samstag, 14. April 2012

16. bis 20.April

DIESE WOCHE           "Say goodbye to the smooth sailing of the first quarter."  Treffender lassen sich die ersten April-Handelstage nicht charakterisieren. Der DAX fährt auf AchterbahnKurs gen Süden. Intraday wechselt das Momentum abrupt - vom Tagestief in windeseile zum Tageshoch und binnen einer Stunde wieder zurück. Die mittelfristige Analyse liefert ein ähnliches Bild: Anfang März schießt der DAX von 6.500 auf 7.200 Punkte - obwohl keine fundamentalen News das Gesamtbild verändern kann es scheinbar nicht schnell genug nach oben gehen - Anfang April gehts mit derselben Dynamik wieder nach unten. Wie kommt das?

Ein Erklärungsansatz findet sich in der Dominanz des algorithmischen Handels (an den Terminmärkten schätzungsweise zwischen 70-90 Prozent des Gesamtumsatzes). Entsprechend werden ohne menschliches Zutun dynamische Trends von Computern kreiert und ebenso abrupt wieder umgekehrt - um den Markt letztlich in einer Art "Steady State" wieder einpendeln zu lassen. Von Paul Rotter, dem größten Eurex-Trader des letzten Jahrzehnts, stammt in diesem Zusammenhang die Formulierung der "dynamischen Herde" - das ist die exakt passende Beschreibung für die Bewegungsmuster der letzten Tage.

Fundamental bleibt die Nachrichtenlage auch in der kommenden Woche gespalten: Die Berichtssaison der Unternehmen überrascht zum Start positiv, das könnte so weitergehn. Dem stehen die kritischen Nachrichten von gesamtwirtschaftlicher Seite gegenüber. Ich verweise erneut auf die FED-Sitzung am 25en April - vor dem Hintergrund schwächelnder US-Daten muß mit der Ankündigung von QE3 gerechnet werden, was die Indizes weltweit erneut beflügeln könnte.

FAZIT:  Eine Prognose des DAX-Kursverlaufs für die kommende Handelswoche ist kaum möglich. Die Volatilität wird bleiben. KursGaps zwischen den Handelstagen werden bleiben. Auf der Suche nach dem mittelfristigen "Steady State" am Aktienmarkt empfehle ich die Rentenindizes im Auge zu behalten: Im Zuge des Risk-Off-Tradings der letzten beiden Wochen wurden im Bund-Future zwar wieder neue Hochs markiert, vor dem Hintergrund des massiven DAX-Absturzes sind die Kursgewinne aber sehr verhalten.


MEINE STRATEGIE      Grundsätzlich bleibt mein Focus in den kommenden Tagen auf dem Daytrading. Nur die flexible Anpassung der eigenen Position wird diesem nervösen Marktumfeld gerecht. Trotzdem bietet das aktuelle Kursniveau im DAX-Future (Schlußkurs Freitag 6.583)  aus meiner Sicht grundsätzlich viele Trading-Chancen. Entscheidend ist der Anlagehorizont:
(1) Sehr Kurzfristig: Sollte der FDAX am Montag zwischen 6.550 und 6.583 eröffnen, empfehle ich eine Long-Position auf TagesSicht (u.U. auf 2 Wochen) mit Kursziel 6.700-6.850. Aber: Stop-Loss-Orders sehr eng plazieren!
(2) Mein Kursziel im FDAX bis Mitte Juni bleibt Short bei Kursen deutlich unter 6.300. Eine gewisse Gefahr, daß wir diese Niveaus bereits kommende Woche sehen bleibt bestehen. Eben darum sollten Long-Positionen eng abgesichert werden. Für den Aufbau entsprechender Shorts hoffe ich auf Kursniveaus bei 7K bis Anfang Mai. 
(3) Für Muster-Investoren a la Kostolany (Anlagehorizont mehrere Jahre) bleibt meine Empfehlung ab dem aktuellen Kursniveau sukzessive das AktienPortflio aufzubauen und in fallende Kurse nachzukaufen - allen makroökonomischen Störfaktoren zum trotz ist die Mehrzahl der DAX-Unternehmen sehr gut aufgestellt.

      

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