Freitag, 17. Januar 2014

20. bis 24. Januar

DIESE WOCHE       Mit der Bewegung von Dienstag und Mittwoch erreicht die Spekulationsblase auf deutsche Aktien ihren vorläufigen Höhepunkt. Nach der imposanten Jahresendralley gab es erneut plus 400 Punkte in 48 Stunden, bei einem maximalen Pullback von lediglich 20 Punkten. Gewinnmitnahmen scheinen sowohl kurz- als auch mittelfristig aus der Mode gekommen, denn auf ihrer Suche nach Alpha konzentrieren sich die Quants offensichtlich auf andere Strukturen: "Trend following"  ist die einfache Zauberformel und nach meiner Einschätzung beherrschen die programmierten Systeme aktuell weit über 90% des taktischen Handels an den Terminmärkten. So erklären sich auch die völlig überzogenen, in sich stetigen Moves: Das "menschliche Gefühl", erzielte Profite zu sichern ist den oftmals simpel programmierten Algorithmen völlig fremd, sie kaufen stumpf weiter zu so lange der Markt weiter steigt - ohne Limit.

Imposante Hausse ebenfalls bei den Renten-Futures, der Bund-Future kennt seit Jahresbeginn nur noch eine Richtung - nach oben! Hier wird die ökonomische Realität offensichtlich komplett anders eingeschätzt als bei den Aktienindizes, die Investoren flüchten sich förmlich in Sicherheit. Auch hier dominieren im taktischen Handel die Algos, die realen Anleihe-Auktionen der europäischen Schatzämter bestätigen aber den Run auf Bonds.

Fazit: Dank Mario Draghi befindet sich die Spekulationsblase auf den DAX nicht an der Spitze, sondern lediglich unter den Top-Ten auf der Liste der aktuellen Marktirrationalitäten und Fehlbewertungen. Unangefochten an der Spitze bleiben die Bond-Preise auf Anleihen der Euro-Peripherie. Der Future auf italienische Anleihen konnte am Freitag sogar die 117 überwinden und liegt damit über Vorkrisen-Niveau. Nachvollziehbarer Denkansatz der Investoren: Ganz egal, wie es um die Kreditwürdigkeit Italiens bestellt ist, die EZB wird uns mit 100% Sicherheit rauskaufen falls alles den Bach runter geht...unfuckingbelievable!

MEINE STRATEGIE      Wie bereits letzte Woche beschrieben, versuche ich intraday so gut es geht dem Trend der Herde zu folgen. Ansonsten empfehle ich abzuwarten und sich die Zeit mit Kopf schütteln zu vertreiben. Klar ist: Je länger dieser Spuk anhält und je höher die Fahnenstange reicht, desto mehr Blut wird fließen wenn der Markt dreht.

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